11. August 2023

Es ist durchaus verlockend für viele Menschen, einen Waffenstillstand mit Wespen zu schließen, und dies ist auch relativ einfach umsetzbar. Ein friedliches Zusammenleben kann erreicht werden, indem wir die Wespen nicht bedrohen, sie nicht gezielt auf Balkon oder Terrasse locken und ihre natürlichen Instinkte achten. Hier sind fünf Expertentipps, die dabei behilflich sein können.

Tipp 1: Simulieren Sie Regen

Wespen sind keine Fans von Regen und suchen bei schlechtem Wetter Schutz in ihren Nestern. Dieses Verhalten können wir zu unserem Vorteil nutzen, indem wir mit einer Sprühflasche fein zerstäubtes Wasser in die Luft um eine Wespe herum versprühen. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern empfiehlt diese Methode.

Kleine Pumpflaschen, die üblicherweise für Reise-Kosmetik verwendet werden, eignen sich perfekt als Wespenabwehrspray und passen problemlos in jede Handtasche.

Es ist wichtig zu beachten, dass wir auf Eissprays oder ähnliche Mittel verzichten sollten, die die Insekten töten könnten, da Wespen durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind.

Tipp 2: Ruhe bewahren

Dieser Ratschlag mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, aber zugegeben, er erfordert etwas Mut, besonders wenn man Angst vor Stichen hat. Dennoch gehört er zu den effektivsten Strategien im Umgang mit lästigen Wespen: Bleiben Sie ruhig und gelassen – dann bleiben auch die Wespen entspannt.

Vor allem ist es wichtig, nicht panisch auf die hartnäckigen Versuche der Wespen zu reagieren, sich ein Stück vom Obstkuchen zu schnappen, und nicht auf die Tiere einzuschlagen. Wespen sind von Natur aus nicht aggressiv. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht oder in die Enge getrieben fühlen, wie der Landesbund für Vogel- und Naturschutz erklärt.

Tipp 3: Fliehen Sie

Falls Ihnen Tipp 2 nicht gelingt, ist es ratsam, lieber schnell die Flucht zu ergreifen, wenn sich eine Wespe nähert. Es ist auch empfehlenswert, nicht in der unmittelbaren Nähe eines Nestes den Hauptflugweg der Wespen zu blockieren, wie der Landesbund für Vogel- und Naturschutz erklärt.

Vor allem, wenn Sie dennoch gestochen werden, sollten Sie laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) den Ort rasch verlassen. Wespen setzen bei einem Stich ein Alarmpheromon frei, das weitere Stiche provozieren kann.

Tipp 4: Vermeiden Sie das Anpusten

Stellen Sie sich vor, eine Wespe landet auf Ihrer Hand. Was Sie jetzt nach den Experten vermeiden sollten: Versuchen Sie nicht, das Tier wegzupusten. Wespen nehmen Kohlendioxid in der Atemluft als Alarmsignal wahr, was sie in Angriffsstimmung versetzen kann. Daher ist es besser, ruhig zu bleiben und das Tier behutsam wegzubewegen, ohne es anzupusten und damit aggressiv zu machen.

Allgemeine Informationen zu Wespen

Oftmals zeigen sich insbesondere im August sehr viele Wespen. Wespen sind grundsätzlich in den meisten Teilen des Jahres erträglich und werden in der Regel erst ab August zu aggressiven Störenfrieden. Dies liegt an ihrem Lebenszyklus. Markus Erlwein vom Verband erklärt dazu: „Im Herbst sterben alle Wespen bis auf die neuen Königinnen. Daher ist der Aufbau des Wespenvolkes nun abgeschlossen, alle Larven sind geschlüpft – und die meisten Wespen haben keine klare Aufgabe mehr.“ Somit lässt sich die erhöhte Anzahl erklären. Darüber hinaus sind Wespen ohne konkrete Aufgabe im Stock nicht mehr auf der Suche nach Eiweiß. Der Hauptfokus der Tiere liegt nunmehr bei süßen Nahrungsmitteln.

In dieser Phase fliegen sie einfach herum und suchen nach Nahrung. Erlwein sagt dazu: „Deshalb nehmen wir jetzt auch so viele von ihnen wahr. Zuvor kamen uns nur wenige so nahe, da sie mit anderen Aufgaben beschäftigt waren.“

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