16. Februar 2024

Beim Kauf einer Immobilie oder der Sanierung durch den Eigentümer rückt der Faktor Energieeffizienz immer stärker in den Vordergrund. Laien im Hausbau ist bewusst, dass das energieeffiziente Bauen Einfluss auf die Nebenkosten und den nachhaltigen Charakter des Bauwerks nimmt. Details zu dem Thema und konkrete Rahmenwerte für die Bemessung der Energieeffizienz beim Haus sind den meisten jedoch unbekannt. Als erfahrener Immobilienmakler möchten wir Ihnen mit diesem Artikel die wichtigsten Grundlagen vermitteln.

Weshalb überhaupt auf Energieeffizienz achten?

Bau und Kauf von Immobilien wird über die Jahre zunehmend von zwei Faktoren geprägt. Zum einen wünschen sich zukünftige Mieter und Eigentümer, den immens steigenden Energiekosten entgegenzuwirken. Zum anderen sind es gerade jüngere Kaufinteressenten, die Wert auf ein nachhaltiges Bauen und umweltfreundliche Immobilien legen.

Die Energieeffizienz beim Haus greift beide Interessen auf und gibt potenziellen Käufern und Mietern eine Rahmenwert, wie nachhaltig und sparsam eine Immobilie wirklich ist. Wortwörtlich sagt der Begriff aus, wie effektiv die gewonnene Energie durch Heizanlagen der Immobilie genutzt wird und welche Energiekosten pro Quadratmeter Wohnfläche zu erwarten sind.

Welche Rolle spielt die Energieeffizienzklasse?

Um die Energieeffizienz konkret greifbar zu machen, wurden ab Mai 2014 Energieeffizienzklassen eingefügt. Das System reicht von der besten Klasse A+ bis zur schlechtesten Klasse H und sorgt für eine Kategorisierung sämtlicher Immobilien nach dem Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche.

Wer ein Haus kaufen möchten, hat durch die Energieeffizienzklasse einen klaren Anhaltspunkt, welche Nebenkosten zukünftig zu erwarten sind. Die Energieeffizienzklasse liefert einen konkreten Wert, anstatt sich alleine auf das Baujahr, den Zustand der Bausubstanz oder Nachweise über Sanierungsmaßnahmen des Eigentümers verlassen zu müssen.

Verschiedene Haustypen im Profil

Neben dem Haus kaufen spielen die Energieeffizienzklassen auch in den Neubau von Immobilien ein. Durch die Auswahl von Baustoffen, Dämmmaterialien und einer modernen Heizanlage lässt sich eine bestimmte Energieklasse anstreben. Von der angestrebten Energieklasse hängt ab, welche Förderprogramme der KfW und anderer Institutionen infrage kommen. In der Praxis wird dies durch verschiedene Haustypen zusammengefasst, hier einige Beispiele:

1. Passivhaus

Das Passivhaus stellt die beste Lösung in puncto Energieeffizienz dar. Das Haus bezieht einen wesentlichen Teils einer Energie aus passiven Quellen, beispielsweise über Photovoltaik durch das Sonnenlicht. Der Wärmebedarf eines Passivhauses darf maximal 15 kWh pro Quadratmeter betragen. Hiermit erfüllt es die Energieeffizienzklasse A+ deutlich, die bis zu einem Wert von 30 kWh pro Quadratmeter gilt.

2. Niedrigenergiehaus

Diese ebenfalls geläufige Bezeichnung für eine energiebewusste Bauweise ist nicht rechtlich geschützt und orientiert sich an keinen festen Werten. Unter dem Begriff werden vielfältige Konzepte des modernen und umweltbewussten Bauens zusammengefasst, um die Energiekosten durch moderne Heiztechnik und Lösungen wie Wärmepumpen oder Photovoltaik zu senken. Der Verbrauchswert sollte hierbei unter 30 kWh pro Quadratmeter liegen, damit weiterhin die Energieeffizienzklasse A+ gilt.

3. KfW-Effizienzhaus

Viele Bauherren sind an einer finanziellen Förderung des energetischen Hausbaus interessiert, die Förderprogramme der KfW sind die bekanntesten ihrer Art. Programme wie KfW 85 oder KfW 70 geben durch ihre Zahl, wie viel Prozent des primären Energiebedarfs durch nachhaltige und regenerative Quellen gewonnen werden sollen. Die Prozentzahl bezieht sich auf einen Vergleich mit dem sogenannten Referenzhaus, das als Standard nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erstellt wurde.

Der Energieausweis beim Haus verkaufen oder vermieten

Ob Altbau oder modernes Passivhaus – wann immer Eigentümer eine Immobilie verkaufen oder vermieten möchten, ist ein Nachweis über die Energieeffizienz notwendig. Dies soll Mietern und Käufern Sicherheit geben und einen Anreiz für Vermieter darstellen, sich um die energetische Sanierung ihrer Immobilie zu kümmern.

Der Energieausweis ist von einem Sachverständigen zu erstellen, der Ihre Immobilie detailliert prüft und anhand detaillierter Vorgaben eine Energieeffizienzklasse zuteilt. Das Dokument ist strenggenommen erst vorzulegen, wenn es zur Besichtigung der Immobilie durch einen Interessenten kommt. In der Praxis findet eine frühzeitige Erstellung statt, damit eine gute Energieeffizienzklasse im Exposé steht und zur Vermarktung genutzt werden kann.

Energieeffizienz bei Kauf und Verkauf – wir beraten Sie!

Sie haben weitere Fragen zur Energieeffizienzklassen und ihren Einfluss auf Immobilienbewertung und -verkauf? Als erfahrenes Maklerbüro für Mainz, Bingen, Ingelheim und die rheinhessische Region beraten wir Sie gerne!

Rufen Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch gerne an unter 06132 – 714 93 83.

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