19. August 2022

Bei einem Erbvertrag handelt es sich um eine spezielle Vertragsform, welche die Eigentumsverhältnisse des Verstorbenen nach dessen Tod regelt.

Wir erläutern Ihnen in den folgenden Abschnitten alle relevanten Informationen im Zusammenhang mit einem Erbvertrag.

Was ist ein Erbvertrag?

In Paragraf 1941 und den Paragrafen 2274 fort folgend des BGB finden Sie die gesetzlichen Regelungen zu einem Erbvertrag. Der Erblasser und der Erbe sind die Vertragsbeteiligten eines Erbvertrages. Der Erblasser fixiert mit einem Erbvertrag seine Vermächtnisse. Ein Erbvertrag bietet zudem die Option, weitere Personen als Erben einzusetzen. Diese natürlichen oder juristischen Personen müssen nicht aus dem Familienkreis stammen.

Welche Inhalte sind im Erbvertrag verankert?

Der Erbvertrag fixiert den Verbleib der Vermögensgegenstände des Erblassers nach dessen Tod. Dies kann auch Vermögen aus einem gemeinschaftlichen Eigentum betreffen. Per Gesetz wird die Erbfolge durch den Erbvertrag geregelt. Inhaltlich benennt der Erbvertrag das Übergehen der Vermögensgegenstände an die betreffenden und vertraglich fixierten Personen. In einem Erbvertrag müssen konkret immer mindestens zwei Personen benannt sein. Diese Personen müssen voll geschäftsfähig sein. Weiterhin ist der Erbvertrag inhaltlich vollkommen frei. Notwendige Bestandteile sind die Erben, Vermächtnisnehmern oder gegebenenfalls vom Erblasser bestimmte Auflagen.

Welche Unterschiede bestehen zwischen einem Erbvertrag und einem Testament?

Ein Testament ist im Gegensatz zu einem Erbvertrag nicht notariell zu beglaubigen. Ein Testament kann allein durch den Erblasser erstellt werden und auch jederzeit geändert oder widerrufen werden.

Was sind die Vorteile eines Erbvertrages?

Mit einem Erbvertrag ergeben sich viele Vorteile für die Beteiligten. Dazu zählen unter anderem:

– Erblasser und Erbe müssen nichts zwangsläufig verwandt sein

– es können auch juristische Personen benannt werden

– ein Erbvertrag ist auch für die Nachfolge in Unternehmen geeignet

– es sind güterrechtliche Vereinbarungen realisierbar (die Erbschaft kann an die Erfüllung bestimmter Verpflichtungen gebunden werden)

– es besteht ein Schutz für die betroffenen Vertragsparteien (da eine Änderung nach Abschluss des Vertrages immer nur von beiden Parteien rechtswirksam fixiert werden kann)

Im Gegensatz zu einem Testament besteht bei einem Erbvertrag eine höhere rechtliche Verbindlichkeit.

Welche Nachteile sind bei einem Erbvertrag zu beachten?

– aufgrund der notariellen Beglaubigung sind für die Erstellung hohe Kosten zu kalkulieren

– bei nachträglichen Änderungen entstehen weitere Kosten und bei veränderten Lebensbedingungen kann eine Anpassung schwierig werden

Welche Kosten sind bei einem Erbvertrag realistisch?

Die Höhe der Kosten richten sich nach dem Geschäftswert des Vermächtnisses. Dabei werden von dem Vermögen etwaige Schulden abgezogen. Die konkreten Gebühren sind im Gerichts- und Notarkostengesetz fixiert und liegen zwischen 1,75 Prozent und 3 Prozent des Geschäftswertes. Ist der Geschäftswert geringer, ist im Regelfall auch der anteilige Prozentsatz niedriger.

Kann ein Erbvertrag angefochten werden?

Eine Anfechtung eines Erbvertrages ist nur bei einer Täuschung, einem nachweisbaren Irrtum oder einer Drohung möglich.

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