22. Juli 2022

Zimmerpflanzen zieren unsere Wohnräume, dabei sind sie nicht nur ästhetische Luftbefeuchter. Als Sauerstofflieferanten verbessern sie das Klima und einige Pflanzen absorbieren sogar verschiedene Umweltgifte.

Wir atmen Feuchtigkeit und Kohlendioxid (CO2) in die Raumluft aus. Abgesehen von den Temperaturverhältnissen bestimmen die entsprechenden Konzentrationen in der Atemluft über das Wohlbefinden im Allgemeinen und die Konzentrationsfähigkeit im Besonderen. Als ideal gelten Temperaturen zwischen 18 und 21 Grad Celsius bei etwa 50 Prozent Luftfeuchtigkeit. Zudem sollen die Konzentrationen an Kohlendioxid eingeschränkt werden.

Saubere Luft mit Grünpflanzen

Baustoffe, Möbel und Teppiche können Schadstoffe an die Raumluft abgeben, die bei Menschen mit entsprechenden Dispositionen Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Nasennebenhöhlenerkrankungen und Allergien bis hin zu asthmatischen Zuständen provozieren können. Unsere grünen Zimmerpflanzen wirken dem effektiv entgegen. Denn sie sind in der Lage, das Klima in den Räumen auf ganz natürliche Weise zu verbessern. Sie können sogar gewisse Mengen an Schadstoffen wie Formaldehyd, Trichlorethylen oder Benzol eliminieren.

Fotosynthese: für mehr Sauerstoff und frische Luft

Über das Chlorophyll in ihrem Blattwerk wandeln Grünpflanzen unter Ausnutzung des Sonnenlichts CO2 in Sauerstoff um. Fotosynthese heißt der entsprechende biochemische Vorgang. Zudem sorgen die Zimmerpflanzen für feuchtere Luft in ihrer Umgebung, denn über 90 Prozent des verwendeten Gießwassers wird wieder abgegeben – und sogar vollständig frei von Keimen. Gerade in der Heizperiode entsteht damit ein wohltuendes Mikroklima. In der warmen Jahreszeit sorgt mehr Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen für eine angenehme Frische.

Der Sauerstoffgehalt und die Luftfeuchtigkeit verbessern sich mit der ansteigenden Zahl von Pflanzen. Bestens geeignet sind beispielsweise verschiedene Aralien-Arten, Nestfarn. Zyperngras, Zimmerlinde, Ficus und Kolbenfaden. Dabei bestimmen die individuellen Gießintervalle über die Luftfeuchtigkeit, die um etwa 5 Prozent erhöht werden kann.

Ein gutes Raumklima ist besonders in den Schlafräumen wichtig. Während die Fotosynthese nachts pausiert, scheiden einige Pflanzen CO2 aus, während andere das Gas auch in der Dunkelheit aufnehmen können: Dazu gehören Orchideen und Bromelien sowie Echte Aloe oder Bogenhanf. Die eignen sich natürlich hervorragend für das Schlafzimmer. Wer die “Luftreinigerpflanzen” in Tongranulaten kultiviert, spart Pflegeaufwand, zudem ist das Granulat schädlichen Schimmelpilzen gegenüber wesentlich robuster als herkömmliche Blumenerde.

Tropische Pflanzen in der dunklen Ecke

Viele unserer Zimmerpflanzen stammen aus den Tropen. Sie gedeihen ursprünglich unter dem dichten, dunklen Blätterdach des Regenwalds – und so eignen sie sich auch für die dunkleren Areale in den Wohnräumen. Palmenliebhabern sei beispielsweise die Kentia-Palme empfohlen. Sie wächst ursprünglich im Unterholz heran und begnügt sich deshalb mit schattigen Standorten. Allerdings sollte sie stets in leicht feuchter Erde gedeihen können.

Zamioculcas, die auch Glücksfeder genannt werden, sind da anspruchsloser. Vielmehr reagieren sie empfindlich auf zu viel Gießwasser. Auch Begonien und andere einheimische Zimmerpflanzen fühlen sich an halbschattigen bis schattigen Standorten wohl. Farne oder Efeu lieben kühlere Raumtemperaturen zwischen 10 und 18 Grad.

Natürliche Schadstoffkiller

Manche Grünpflanzen können noch mehr: Sie können Giftstoffe wie Trichlorethylen aus Lacken, Farben und chemischen Reinigungsmitteln, Benzol aus Lack und Kunststoffen oder von Möbeln abgegebenes Formaldehyd aus der Raumluft filtern – und zwar effektiv. Wissenschaftliche Testreihen weisen eine Entlastung der Raumluft um bis zu 50 Prozent nach.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

Grünpflanzen sind herkömmlichen Raumluftfiltern gegenüber wesentlich billiger in der Unterhaltung. Sie befeuchten die Luft, brauchen keinen Strom, sind geräuschlos, langlebig, pflegeleicht und natürlich dekorativ.

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