
Zum Ende des Jahres erhalten viele Mieter ihre Nebenkostenabrechnung vom Vermieter, die oftmals eine unangenehme Überraschung mit sich bringen kann. Gerade in diesem Jahr zeigen Berechnungen, dass Haushalte mit deutlich höheren Betriebskosten als im Vorjahr rechnen müssen. Das Nebenkosten-Prüfportal Mineko, das sich auf die Überprüfung solcher Abrechnungen spezialisiert hat, hat hierzu aktuelle Daten veröffentlicht, die die finanziellen Belastungen für Mieter verdeutlichen.
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Mineko analysierte über 34.000 Abrechnungen, die Mieter zur Prüfung eingereicht hatten. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Betriebskosten im Durchschnitt um 10,6 Prozent gestiegen, während die Heizkosten sogar um drastische 24,9 Prozent zulegten. Diese Erhöhungen führen dazu, dass viele Mieter mit Nachzahlungen rechnen müssen – im Schnitt etwa 757 Euro. Das belastet viele Haushalte, die ohnehin bereits mit steigenden Mietkosten und allgemeiner Inflation konfrontiert sind.
Nebenkosten besonders in Großstädten gestiegen
Die Untersuchung zeigt, dass die Nebenkosten besonders in den großen Städten signifikant angestiegen sind. Während die Kosten bundesweit im Durchschnitt um etwa 17 Prozent zulegten, verzeichneten die Metropolen wie Berlin, Hamburg, München und Frankfurt eine Steigerung von rund 20 Prozent. In Mietwohnungen liegen die durchschnittlichen Nebenkosten aktuell bei etwa 2,94 Euro pro Quadratmeter. Neubauten weisen häufig niedrigere Heizkosten auf, sodass dort die Nebenkosten bei durchschnittlich 2,85 Euro pro Quadratmeter liegen.
In Großstädten wie diesen tragen verschiedene Faktoren zu den erhöhten Nebenkosten bei. Neben steigenden Energiepreisen spielen auch erhöhte Personalkosten für Dienstleistungen wie Hausmeisterservice, Reinigung und Wartungsarbeiten eine Rolle. Diese Dienstleistungen fließen direkt in die Nebenkostenabrechnung ein, was die Belastung für Mieter weiter erhöht.
Typische Fehler in den Abrechnungen
Neben den gestiegenen Kosten können auch fehlerhafte Abrechnungen zu hohen Nachzahlungen führen. Mineko stellt fest, dass fehlerhafte Abrechnungen im Schnitt eine Abweichung von rund 450 Euro aufweisen. Zu den häufigsten Fehlern zählen falsche Abrechnungszeiträume oder die fehlerhafte Verteilung der Kosten. Manchmal werden auch Posten aufgelistet, die nicht auf die Mieter umgelegt werden dürfen. Dazu gehören Verwaltungs- und Reparaturkosten, die Vermieter selbst tragen müssen. Oft verstecken sich solche Kosten jedoch in den allgemeinen Wartungskosten, was für Mieter schwer zu erkennen istEin weiterer häufiger Fehler tritt auf, wenn sich gewerbliche Einheiten im selben Gebäude befinden. Diese Einheiten, wie Geschäfte oder Büros, verursachen oft höhere Betriebskosten durch beispielsweise einen höheren Wasserverbrauch oder höhere Grundsteuern. Diese Kosten dürfen jedoch nicht auf die Wohnungsmieter umgelegt werden und müssen separat berechnet werden.
Tipps zur Prüfung der Abrechnung
Experten raten Mietern, ihre Abrechnungen gründlich zu prüfen, um mögliche Fehler zu entdecken. Wer unsicher ist, kann die Abrechnung an einen Experten schicken oder sich an einen Mieterverein wenden, der bei der Überprüfung hilft. Ein genauer Blick auf Details wie Abrechnungszeiträume und die Richtigkeit der umgelegten Kosten kann helfen, unnötige Kosten zu vermeiden. Es ist ebenfalls ratsam, sich alle Nebenkostenpositionen genau anzusehen, insbesondere dann, wenn Dienstleistungen wie Hausmeisterservice oder Reinigung aufgeführt werden, da sich dort häufig nicht umlagefähige Kosten verbergen.
Falls ein Fehler entdeckt wird, haben Mieter zwölf Monate ab Erhalt der Abrechnung Zeit, Widerspruch einzulegen. Die Frist gibt den Mietern ausreichend Gelegenheit, Unstimmigkeiten anzufechten und gegebenenfalls eine Korrektur zu veranlassen. Da Nebenkostenabrechnungen komplex sein können, ist es sinnvoll, sich bei Unsicherheiten Unterstützung zu holen und nicht sofort eine Nachzahlung zu leisten, ohne die Abrechnung überprüft zu haben.
Zusammenfassung
Mit den steigenden Nebenkosten sehen sich Mieter 2023 vor neuen Herausforderungen. Die deutlichen Anstiege, besonders bei den Heizkosten, stellen eine erhebliche finanzielle Belastung dar, die viele Haushalte trifft. Gleichzeitig gibt es häufig Fehler in den Abrechnungen, die zu zusätzlichen Kosten führen können. Eine sorgfältige Prüfung der Nebenkostenabrechnung ist daher ratsam, um unnötige Ausgaben zu vermeiden und gegebenenfalls Widerspruch einzulegen.