17. März 2023

Nach einem Referentenentwurf gibt es vielfältige Diskussionen in Bezug auf die sukzessiven Verbote neuer Öl- und Gasheizungen. Die Regierungskoalition hat im vergangenen Jahr angekündigt, dass neu ab 2024 integrierte Heizungen mindestens mit 65 Prozent aus regenerativen Energien betrieben werden müssen. Bereits damals gab es Widerstände aus den Reihen der FDP und der Opposition.

Was besagt der neue Referentenentwurf zu dem Heizungsverbot der Öl- und Gasheizungen?

Der Entwurf hat bei einer Verabschiedung große Auswirkungen auf den Wohn- und Immobilienmarkt. Gemäß der gegenwärtigen Vorlage soll ab dem Jahr 2024 der Einbau neuer Heizungsanlagen mit fossilen Brennstoffen gänzlich ausgeschlossen werden. Dies betrifft insbesondere Öl- und Gasheizungen, welche generell nicht mehr eingebaut werden dürften. Sie als Verbraucher wären in dieser Konstellation gezwungen, auf eine Wärmepumpe, Fernwärme, Biomassekessel oder andere Heizungsarten mit erneuerbaren Energien zurückzugreifen.

Inhaltlich existiert in dem aktuellen Entwurf eine Übergangsfrist von drei Jahren. In dieser Zeit wäre nach dem Entwurf eine Reparatur, beziehungsweise der Austausch, kaputter Heizungen gestattet. Das Ziel des Referentenentwurfs ist die deutliche Reduzierung der Öl- und Gasheizungen in deutschen Haushalten, um die Energieeinsparziele zu erreichen.

Darüber hinaus beinhaltet der Entwurf ein generelles Einbauverbot neuer Öl- und Gasheizungen ab dem Jahr 2045. Ebenfalls sollen die alten und fossilen Heizungen bis spätestens 2045 ersetzt werden.

Welche Auswirkungen hat das geplante Heizungsverbot für die Immobilienbranche?

Insgesamt gibt es in Deutschland rund 41 Millionen Haushalte. Fast in jedem zweiten Haushalt wird aktuell mit einer Gasheizung Wärme erzeugt, sodass ein Inkrafttreten des Verbotes große Auswirkungen auf den Immobiliensektor hätte. In Summe mit den Haushalten, die über eine Ölheizung verfügen, sind nach Schätzungen des Wirtschaftsministeriums circa 75 Prozent aller Haushalte Deutschlands betroffen.

Eine Umstellung der Heizungsanlage würde zu einer enormen finanziellen Belastung für Sie als Hausbesitzer führen. Neben den hohen Belastungen für die Umstellung der Heizungsanlage sorgen die Pläne auch für Wertverluste der Immobilien. Mit der geplanten Neuerung werden die bereits vorhandenen Wertverluste von Gebäuden mit schlechten Energieklassen befeuert. Diese Tendenzen sieht die Geschäftsführerin von Immoscout24 bereits jetzt. Im Vergleich zu energieeffizienten Immobilien sinken die Immobilienwerte von Gebäuden mit schlechteren Energieeffizienzklassen bereits jetzt.

Für jeden Eigentümer einer Immobilie wird die eingebaute Heizungsanlage eine weitaus größere Rolle beim geplanten Verkauf der Immobilie als in der Vergangenheit spielen. Der Präsident des Eigentümerverbandes Haus & Grund äußerte sich kritisch und skeptisch gegenüber den Plänen. In seiner Kritik äußerte der Experte, dass die Herkunft der notwendigen Fernwärmeleitungen vollkommen unklar seien.

Welche Entwicklungen sind auf dem Immobilienmarkt zu verzeichnen?

Die Preisentwicklungen der Öl- und Gaspreise in Verbindung mit der Nachhaltigkeit moderner Heizungsanlagen zeigen veränderte Quoten der realisierten Heizungsinstallationen. Bei den Neubauten reduzierte sich der Anteil der Heizungsanlagen mit fossilen Brennstoffen wie Öl Gas auf 26,5 Prozent. Den größten Anteil stellt nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft die Wärmepumpe mit circa 44 Prozent. Circa jeder vierte Neubau verfügt über eine Fernwärmeheizung.

Wie soll der Heizungsumstieg unterstützt werden und was sagen die anderen Parteien?

Der Umstieg mit den umfassenden Auswirkungen auf den gesamten Immobiliensektor soll nach Aussagen des Bundeswirtschaftsministers Robert Harbeck staatlich gefördert werden. Die Fördermöglichkeiten müssen nach Aussagen des Ministers so gestaltet werden, dass Sie für Menschen mit kleinem Geldbeutel realisierbar sind. Demnach soll sich die Förderung an den Einkommen der Immobilieneigentümer orientieren.

Die anderen Parteien äußern sich kritisch hinsichtlich der Pläne aus dem Ministerium. Für die CDU ist die Umstellung durch Verbote der falsche Weg. Geht es nach Fraktionschef Friedrich Merz, müssten den privaten Haushalten Anreize geboten werden, um die klimafreundlichen Heizungen einzubauen. Verbote sind nach Aussagen von Merz generell der falsche Weg. Kritik gibt es darüber hinaus von den Linken, da die Klimapolitik nicht sozial sei. Auch Mitglieder der FDP und AFD äußerten sich kritisch gegenüber den Plänen.

Um einen reibungslosen Ablauf Ihres Hausverkaufes sicherzustellen, kümmern wir uns natürlich um die komplette Abwicklung und stehen Ihnen bei Fragen gerne jederzeit zur Verfügung.

Rufen Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch gerne an unter 06132 – 714 93 83.

Mehr Expertentipps zum Thema Hausverkauf