3. November 2023

In vielen deutschen Städten und Gemeinden wird in diesem Jahr der Steuersatz für die Grundsteuer angehoben. Besonders stark ist die Erhöhung in Bad Homburg, Hessen.

Zusätzlich verzeichnen die Gewerbesteuern einen spürbaren Anstieg. Wir als Immobilienmakler im Raum Bingen, Ingelheim und Mainz beobachten diese Entwicklung natürlich für Sie.

Die Ergebnisse der Deutschen Industrie- und Handelskammer

Die Kosten steigen für Immobilieneigentümer und Mieter. Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat in diesem Jahr jede siebte Gemeinde mit mehr als 20.000 Einwohnern ihren Hebesatz erhöht. Dieser Hebesatz ist ein entscheidender Faktor für die Höhe der Grundsteuer in einem bestimmten Ort. Nur in acht von mehr als 701 größeren Städten wurde er gesenkt.

DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben warnte davor, dass dies nicht nur eine höhere Belastung für Hausbesitzer, sondern auch für Unternehmen bedeute. Zudem stiegen die Gewerbesteuern.

In dieser Konstellation spielt die Grundsteuer eine entscheidende Rolle für die finanzielle Situation einer Gemeinde. Sie trägt im Durchschnitt circa zwölf Prozent der Steuereinnahmen bei, welche dann zur Finanzierung von Infrastruktur und anderen öffentlichen Einrichtungen verwendet werden. Diese Steuer betrifft sowohl Grundstücks- und Gebäudebesitzer als auch Mieter, da Vermieter die Kosten über Nebenkostenabrechnungen weitergeben können.

Die Höhe der Grundsteuer hängt derzeit hauptsächlich von der Art des Grundstücks und den darauf befindlichen Gebäuden ab. Allerdings haben die Gemeinden die letzte Entscheidungsgewalt, da sie individuelle Hebesätze festlegen, die erhebliche Unterschiede bewirken können. Für vergleichbare Immobilien können die jährlichen Grundsteuerkosten in einer Gemeinde beispielsweise 100 Euro betragen, während sie in einer anderen Gemeinde rund 1000 Euro betragen. Maßgeblich beeinflusst wird die Höhe der Grundsteuer darüber hinaus von der Lage und der Attraktivität des Standortes.

Der Trend in den Kleinstädten zeigt deutlich nach oben

Die Gewerbesteuer hat für die Gemeinden eine noch größere Bedeutung als die Grundsteuer. In diesem Jahr haben 51 der insgesamt 701 Gemeinden die Gewerbesteuer stärker erhöht als im Vorjahr. Allerdings handelt es sich hauptsächlich um kleinere Ortschaften. Laut einer Umfrage des DIHK senkten sieben Gemeinden ihren Gewerbesteuerhebesatz.

Die höchsten Gewerbesteuerhebesätze findet man in den hoch verschuldeten Städten Oberhausen und Mülheim an der Ruhr, die jeweils 580 Prozent betragen. Ganz in der Nähe befinden sich die Städte mit den niedrigsten Gewerbesteuerhebesätzen: Leverkusen und Monheim am Rhein mit 250 Prozent. Dies beeinflusst die Entscheidungen von Unternehmen bezüglich ihres Standortes, so die DIHK. Ein mittelständisches Unternehmen mit einem Jahresgewinn von zwei Millionen Euro in Dormagen, Nordrhein-Westfalen, müsste beispielsweise etwa 35.000 Euro mehr Gewerbesteuer zahlen als in dem nahegelegenen Grevenbroich.

Schon vor den jüngsten Erhöhungen erzielten die Gemeinden Rekord-Einnahmen, insbesondere aus der Gewerbesteuer. Laut dem Statistischen Bundesamt haben sie im letzten Jahr in diesem Bereich fast 15 Prozent mehr Einnahmen erzielt als im Jahr 2021. Auch bei der Grundsteuer gab es einen Anstieg um zwei Prozent. Insgesamt summierten sich die Einnahmen aus Grundsteuer und Gewerbesteuer auf rund 85,5 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Der Einfluss der Reform der Grundsteuer

Die Industrie- und Handelskammer identifiziert mehrere Gründe dafür, dass Gemeinden verstärkt Steuererhöhungen durchführen. Ein wichtiger Antrieb ist, dass viele Gemeinden von der kommunalen Finanzaufsicht aufgefordert wurden, finanzielle Lücken durch zusätzliche Einnahmen zu schließen. Des Weiteren bereiten sich die Gemeinden auf die bevorstehende Reform der Grundsteuerberechnung vor.

Ab dem Jahr 2025 soll die Grundsteuer neu berechnet werden, wie vom Bundesverfassungsgericht vorgeschrieben, da bisher veraltete Grundstückswerte verwendet wurden. Es ist zu beachten, dass in den verschiedenen Bundesländern zukünftig unterschiedliche Berechnungsmethoden gelten werden, was zu kontroversen Diskussionen führt. Erste Klagen sind bereits eingereicht worden. Die Entwicklung der Preise in Bingen, Mainz und Ingelheim werden wir als Immobilienmakler vor Ort weiter im Blick behalten und Sie bei den Auswirkungen auf die Immobilienbewertung professionell beraten.

Rufen Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch gerne an unter 06132 – 714 93 83.

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